Rückblick: Mit dem Bus hoch zur Universität

Der Weg zur Universität ist ein Thema, das die CampusZeitung blickfeld seit ihrer Gründung 2011 beschäftigt. Seitdem hat sich viel verändert, doch die Diskussion ist im Grundsatz gleich geblieben.

"Uni-Haltestelle" am alten Busbahnhof an der B7 © as

„Zu wenig für zu viele Studierende“ titelten wir Anfang 2012. Damals starteten Wuppertaler Studentinnen und Studenten, die über den Hauptbahnhof anreisten, am alten Busbahnhof, direkt an der B7. Mit dem Fahrplanwechsel Anfang 2012 wurde der 10-Minuten-Takt zu Stoßzeiten für UniExpress-Busse eingeführt. 16.000 Studierende waren damals eingeschrieben. Mit rund 3.500 „Erstsemestlern“ gab es einen regelrechten Ansturm auf die Universität. Einen Passus aus dem damaligen Artikel passt zur heutigen, von den Studierenden beschriebenen Situation: „Am Busbahnhof muss man im schlimmsten Fall erst mal über viele Köpfe hinweg zusehen, wie bereits überfüllte Busse ohne einen wegfahren.“

Linie 603 fährt erst seit 2013 zum Freudenberg

Es folgten weitere Änderungen: So wurden zur Fahrplanänderung Ende März 2013 die UniExpress-Busse zum Campus Grifflenberg und Freudenberg erneut verstärkt und der Freudenberg durch Änderung an der Linie 603 von einem weiteren Bus angefahren. Die Universitätsleitung zeigte sich seinerzeit zufrieden, wie ein Uni-Sprecher betonte: „Mit der ganzjährigen Erweiterung der Linie 603 ist der Campus Freudenberg gut ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen – auch zur vorlesungsfreien Zeit.“ – denn in dieser fahren die Express-Busse bekanntlich nicht. Kritische Töne kamen damals vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), der die Kürzungen der Linie 603 zu den Abendstunden monierte, die die meisten Wohnheime in Uni-Nähe anfährt. Die vom AStA gestartete Petition unterzeichneten über 1.000 Studierende – die Kürzung kam dennoch. Die Gesamtsituation – „Sardinenbüchsen sind nichts dagegen!“ – schildert ein Artikel von uns mit dem Titel „Kuschelzeit in den Bussen“ aus 2013.

Die Haltestelle „Ohligsmühle“ © mw

2014 wurde der alte Busbahnhof abgerissen

Aufgrund der Bauarbeiten am Döppersberg war eine Teilsperrung der B7 vonnöten, in deren Rahmen der alte Busbahnhof abgerissen wurde. Dieser wurde zeitweise an die Haltestelle Ohligsmühle verlegt, der von allen uni-relevanten Linien (UniExpress, 615, 645 und 603) angefahren wurde, die dann auch an der Historischen Stadthalle hielten. Diese Situation blieb bis Mai 2017 bestehen. Die B7 wurde fertiggestellt, die Haltestelle Ohligsmühle aufgelöst und die Linien auf die Punkte Morianstraße, Wall/ Museum und Historische Stadthalle verteilt. An letzteren starten die UniExpress-Busse bis heute.

Wer hingegen zum Beispiel mit der Linie SB68 aus Mettmann anreiste – immerhin das zweitgrößte Einzugsgebiet der BUW nach Wuppertal selbst – kam am Wall an und eilte rüber zur Morianstraße, über die sich selbst Wuppertaler Fahrgäste aufregten. Die Westdeutsche Zeitung titelte seinerzeit: „Busse lassen Fahrgäste stehen“

Der UniExpress startet von der Historischen Stadthalle © mw

UniExpress fährt nicht am neuen Busbahnhof am Döppersberg ab

Die Hoffnung der Studierenden, die UniExpress-Linien würden mit Eröffnung des neuen Döppersbergs an den Busbahnhof zurückkehren, währten nur kurz. Sie blieben an der Historischen Stadthalle, denn die Busse brauchen laut den Wuppertaler Stadtwerken „vom neuen Busbahnhof zur Historischen Stadthalle länger, als die meisten Studierenden von den Gleisen zu Fuß unterwegs sind.“ Eine Entscheidung, die sowohl von Seiten der Hochschulleitung, als auch von StudierendenvertreterInnen kritisiert wird. Die Stadtwerke merken zudem an, dass ein UniExpress bis zum Hauptbahnhof „mehrere hunderttausend Euro“ kosten würde.

Infolge haben wir eine Umfrage zur Bus-Situation gestartet, an der sich rund 300 Studierende beteiligt haben und die derzeit von unserer Redaktion ausgewertet wird.

Modell der Seilbahn zur Universität © Wuppertaler Stadtwerke

Ist der nächste Schritt eine Seilbahn zur Universität?

In den letzten Semesters studierten konstant rund 22.000 Menschen an der Bergischen Universität. Angesichts immer mehr Studierenden sei es laut den Wuppertaler Stadtwerken „schwierig, dem nachzukommen im ÖPNV, wenn man dann nur auf Bus setzt.“ Die Seilbahn, über die wir erstmalig 2015 berichteten, sei u.a. aus Sicht der Hochschulleitung die Lösung, über die die Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger nach Beschluss des hiesigen Stadtrates im Mai diesen Jahres abstimmen können. Die Eröffnung der Seilbahn wird für 2025 anvisiert, wodurch sie eher zu einer potenziellen Lösung für künftige Studierendengenerationen wird. »mw«

Busverbindungen zur Universität
(Campus Grifflenberg und Freudenberg)

Grafik der Wuppertaler Stadtwerke

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